Mein Rechner 2009:

Nachdem ich nun 6 Jahre mit meinem Selbstbau Pentium 4 / 3.0GHz und 2GB RAM verbracht hatte und dieser neben der "Abnutzung" inzwischen für Anwendungen wie DVD-Authoring, Bildverarbeitung und auch moderne Ego-Shooter (ja, ich oute mich gerne, stehe dazu, bin jedoch kein Terrorist oder Amokläufer) zu langsam geworden ist und eine Aufrüstung aufgrund veralteter Technik nicht mehr sinnvoll möglich ist, wurde ein neues System aufgebaut, nach dem momentanen Stand der Technik, somit recht teuer, aber erstmal eine Weile nachhaltig.

Hier ein Überblick:


Motherboard ASUS P6T Deluxe V2 für Intel Core i7, Sockel 1366


Netzteil Enermax Modu 82+, 625W, ATX2.1, Variable Kabelkonfiguration, leise


CPU-Kühler Xigmatek Thor's Hammer und RAM Corsair Dominator 1600MHz, 8-8-8-24, PC-12800, 3GB (werden letztlich 6GB werden)


Grafikkarte Zotac GeForce GTX 260² mit sehr gutem Preis-/Leistungsverhältnis, 896MB "GDDR3" RAM

Als Gehäuse dient ein be-quiet-gedämmtes Chieftec Dragon DA-01BD, wie bereits bisher. Die Platzverhältnisse darin reichen speziell für den enormen CPU-Kühler gerade noch gut aus. 


Beim Einbau der Kompenten, man bemerkt schon, viel Platz lässt Thor's Hammer nicht mehr um die CPU herum, die Lüfter fehlen noch.


Der Kühler, jetzt voll bestückt mit leisen 120mm-Lüftern von Papst.


Extra leise Papst 80mm-Lüfter mit Lüfter-Verdrahtung 12V.


Die Verdrahtung ist abgeschlossen, es fehlen noch die Laufwerkskäfige mit Festplatten, das BR-Laufwerk und der Prozessor.

Insgesamt werden im Rechner 11 Lüfter arbeiten, von außen wird man davon aber wenig sehen:

3x 80mm Papst NGLLE 11dB an der Vorderseite unten
2x 80mm Papst NGLLE 11dB an der Rückseite mittig
1x 92mm Papst NGLEE 12dB an der Rückseite oben
1x 40mm YS-Tech Industrielüfter 124010LB auf der Northbridge
2x 120mm Papst FGLL 18dB auf dem Prozessorkühler
1x 120mm im Enermax-Netzteil
1x 80mm auf der NVIDIA-Grafikkarte

Nachdem dann der i7-975 endlich geliefert wurde, machte ich mich an den Einbau. Und hierbei trat dann ein Problem auf: der Prozessorkühler mit den beiden 120mm-Lüftern kollidiert mit den RAM-Moduln. Also überlegt, was man machen kann. Eine Nord-Süd-Ausrichtung des Kühlers hielt ich für unsinnig, die Luft sollte vorn in den Rechner rein und hinten wieder raus. Und das bedeutet, dass die Lüfter in Ost-West-Richtung angeordnet werden müssen. Letztlich ging ich in die Werkstatt und fertigte ein Aluminium-Adapterblech an, das die Montage eines 92mm-Lüfter anstatt des einen 120mm-Lüfters erlaubt, der dann oberhalb der RAM-Moduln sitzt. Ob der minimal geringere Luftdurchsatz dann thermische Probleme bringen wird, sollte sich dann erst noch zeigen. Ich war optimistisch.

Der Controller, 840 Euro teuer, mit das Schnellste, was man heute im Desktop-Bereich bekommen kann:

Und hier mit montiertem Kühler, man erkennt rechts den 92mm-Lüfter:

Um die Montage von Thor's Hammer im engen Gehäuse einfach zu machen, befestigte ich die vier Schrauben mit Wellensicherungen, die ich noch in der Krabbelkiste liegen hatte:

So war die Montage einfach zu erledigen, es wurde nur ein langer Kreuzschlitz-Schraubendreher benötigt.

Fertig.

Ein Test mit RealTemp und Prime95 ergab bei Volllast eine Temperatur der Prozessorkerne von maximal 70°C bei einer Raumtemperatur von etwa 25°C (Sommer). Das spricht für eine ausreichende Kühlleistung, trotz 92mm-Lüfter. Viel Raum für Overclocking, falls man dazu mal Lust bekommt.

Der Turbo-Modus schaltet den Prozessor selbst bei Nutzung aller 8 virtuellen Cores erkennbar um eine Stufe nach oben (von 25 auf 26), er läuft mit 3,48GHz.

Übrigens waren die Temperaturen nach dem ersten Einschalten sehr heftig, ich hatte vergessen, die Schutzfolie vom Kühler zu entfernen. Ist mir zum Glück aber noch eingefallen.


Die stabilen Einstellungen für den Basisbetrieb CPU 3.34 GHz und RAM 1.60 GHz.

Die Kiste ist übrigens extrem leise, trotz der vielen Lüfter. Sehr angenehm.

Zum Abschluss hier noch ein Ergebnis des Far-Cry-2-Benchmarks.

 

Nachtrag 24.10.2009:

Installation von Microsoft Windows 7 Ultimate. Hier die Ergebnisse der Systemanalyse:

Was auffällig ist:
- Bewertung der Western Digital RE3 ist recht mäßig ausgefallen, aber es gibt halt auch Platten mit mehr als 7.200 Umdrehungen
- Der RAM-Speicher hat fast eine Spitzenbewertung, hier zeigen sich die 1600MHz
- Die Grafikkarte wird als recht stark eingeschätzt, mehr brächte da momentan wohl nur die GTX 295

 

Nachtrag 20.11.2009:

Nachrüstung weiterer 6GB RAM Corsair Dominator. Das sorgt nochmals für mehr Fluss im Workflow von Adobe Premiere CS4, Encore CS4 und Photoshop CS4. Allerdings zeigte sich schnell, dass es sporadische Abstürze im Firefox, in Adobe Premiere CS4 und sogar bisweilen einen spontanen Neustart des Rechners gab. Grund könnte sein, dass der Core i7 bei Vollbestückung der 6 Slots die Leitungen nicht mehr mit 1600MHz treiben kann, zumindest sagt die Intel-Spezifikation aus, dass XMP1600 nur bei Bestückung einer Bank garantiert wird. Somit betreibe ich die RAMs nun mit 1333MHz. Ändert aber nichts am Windows-Leistungsindex. Und der Rechner ist gefühlt nicht langsamer geworden.

 

Aktuelle Spezifikation:
- Asus P6T Deluxe V2
- Intel Core i7 - 975 Extreme Edition @ 3474MHz
- Xigmatek Thor's Hammer
- Corsair Dominator 12GB PC12800 @ 1333MHz (8-8-8-24)
- Zotac Geforce GTX260²
- 4x Western Digital 1002FBYS RE3 1TB (2x solo + 1x RAID1)
- 1x LG GGW-H20L Blu-Ray-ReWriter
- Enermax Modu82+ 625W
- Chieftec Dragon Black
- Microsoft Windows 7 Ultimate x64 SB

 

Nachtrag 31.07.2010:

Ich habe gelernt, dass es keine "mechanische" Festplatte gibt, die unter Windows ein Ranking von mehr als 5,9 erhält. Und es nervt zusehends, dass die Bootzeit von Windows 7 bei rund einer Minute liegt. Das wird sich jetzt ändern.


160GB Solid State Disk Intel SSDSA2MH160G2C1 mit Firmware 02HD, also Trim-fähig.

 

Nachtrag 03.10.2010:

Inzwischen ist die Intel SSD seit mehreren Monaten im Rechner und leistet phantastische Dienste. Geräuschloses und schnelles Booten, die Beschleunigung speziell des Ladens von Applikationen ist sehr deutlich. So braucht zwar Photoshop CS5 immer noch rund 6 Sekunden, aber Office-Anwendungen wie Word oder Excel 2007 sind da, sobald man den Mausknopf gerade erst losgelassen hat.

Hier das Ergebnis der aktuellen Systemanalyse:

Der Wert der Festplattenleistung ist von 5.9 auf 7.7 angestiegen!

Fazit für mich nach ein paar Monaten Test: möchte darauf nicht mehr verzichten. Werde zukünftig bei Systemplatten ausschließlich auf SSD setzen.

 

Ebenfalls Nachtrag 03.10.2010:

Umrüstung eines ASUS eeePC 1008HA "Seashell" auf Solid State Disk und 2GB DDR RAM

Seit zwei Jahren bin ich "stolzer" Besitzer eines Asus eeePc 1008HA "Seashell" Netbooks. Von Konzept und Größe für mich genau das Richtige, um unterwegs arbeiten zu können oder im Urlaub auf dem Hotelzimmer oder auf Flughäfen online zu sein. Leider ist das Teil aber ab Werk sehr langsam. Das zeigt sich nicht bei jedem Mausklick, aber häufiger scheint sich das Netbook einfach für Sekunden oder gar mehrere Minuten "aufzuhängen", die Festplatten-LED leuchtet dann fast permanent und die Prozessorlast steht bei 100%. Interessanterweise kann man im Task Manager nicht sehen, dass ein Prozess so viel Leistung abzweigt, die volle Prozessorlast muss wohl "eine Etage tiefer" im System geklaut werden. Irgendwann fängt sich das Gerät dann wieder und man kann weiterarbeiten. Weiterhin knickt die Leistung bereits bei der Wiedergabe von YouTube-Videos über 360 Pixel Bildgröße so ein, dass die Bildwiedergabe böse ruckelt.

Das war so nicht wirklich ein Ersatz für das vollwertige Notebook, welches ich damals meiner Frau schenkte.

Ich installierte dann Windows 7 Professional, schaltete Aero ab und erhoffte mir einen Performance-Schub. Das Ergebnis war eher enttäuschend. Während manche Dinge gefühlt flüssiger gingen, kam es dennoch immer wieder zum "Aufhängen". Es reichte bereits, Firefox mit drei offenen Tabs laufen zu haben, um immer wieder Wartezeiten einlegen zu müssen. Bisweilen reagierte Firefox nicht einmal mehr auf Maus- oder Tastatureingaben, "Keine Rückmeldung" stand in der Titelzeile. Nach etlichen Sekunden dann ging es wieder.

Eine Untersuchung zeigte, dass der Hauptspeicher nahezu komplett aufgebraucht ist, rund 200MB ausgelagert sind. Ich war mir dennoch nicht sicher, was denn nun das Hauptproblem sein kann:

- Zu wenig RAM (immerhin nur 1GB Samsung DDR2-667-CL5, betrieben als 533-CL4!)
- Festplatte zu langsam (160GB Seagate Momentus mit 5.400 RPM)
- Prozessor zu langsam (Intel Atom 450 mit 1.67 GHz)

Ich war bereits kurz davor, das gerade neu herausgebrachte Netbook 1018P zu beschaffen, neuer Intel Atom 475 mit 1.87 GHz mit 2GB DDR3-RAM zu bestellen aber die 450 Euro machten mich nicht glücklich, zudem wäre es ein Einknicken vor einem Problem gewesen, dass ich nicht vollends verstand. Und somit hätte die Gefahr bestanden, auch mit dem neuen Netbook die gleichen Probleme zu haben.

Ich entschied mich, sowohl Speicher als auch Festplatte zu ersetzen!


80GB Intel X25-M Postville G2, Corsair DDR2-800 CL5

Problem beim Asus eeePC 1008HA ist, dass die Seashell-Varianten keinerlei Möglichkeit lassen, ohne vollständige Zerlegung des Geräts Akku, RAM oder sonstige Komponenten auszutauschen. Der Umbau ist also etwas für Leute, die entsprechend Mut, Erfahrung und Know-How mitbringen, damit nichts kaputt geht. Dass dabei die Garantiebedingungen verletzt werden, sei nur am Rande bemerkt. Eine Schraube unter der Tastatur ist auch durch einen Siegelaufkleber gesichert, dieser wird bei Entfernung zerstört. War mir aber egal. Zwei Jahre sind eh fast rum und wenn das Ding kaputt geht, wird halt ein neues gekauft.


Das geöffnete Netbook. Links oben das Controllerboard, unter(!) dem der Sockel für das RAM sitzt. Mittig oben rechts sitzt die Festplatte. Alles fein mit Tape zusammengeklebt.

Nach Verbau der neuen Komponenten ging es nach dem ersten Einschalten erst einmal per F2 in das BIOS.


Speicher wurde erkannt!

Leider bietet das System keinerlei Möglichkeit zur Anpassung von FSB-Takt oder Multiplikator. Es bleibt also offiziell bei 533MHz RAM-Takt und CL4-Timing. Obwohl die RAMs durchaus schneller könnten.
Was beim ersten Einschalten sofort auffiel, das Netbook macht jetzt keinerlei Geräusche mehr. Ich dachte erst, das Drücken der Ein-Taste hätte nicht funktioniert, weil das typische Hochlaufgeräusch der Festplatte fehlte. Absolute Stille.

Danach dann wurde Windows 7 installiert und in diesem Arbeitsgang die SSD partitioniert: 32GB für Windows, 48GB für Daten. Reicht absolut aus. Die Installation lief sauber durch, danach aber schien das System recht schnell wieder langsam zu werden. Es zeigte sich, dass die ankommenden Windows-Updates (im ersten Durchgang immerhin 33 Stück) die Agilität des Rechners massiv ausbremsten. Ich schaltete die automatischen Updates dann aus, so dass nur noch eine Benachrichtigung kommt, das Herunterladen aber manuell angestoßen werden kann.

Was wichtig war, waren folgende Tools/Treiber:

- Intel SSD Toolbox 2.00 oder besser zur Überwachung der Festplatte und korrekten Konfiguration von Windows (z.B. Prefetch abschalten)
- Intel Matrix Rapid Storage Manager  9.6.0.1014 oder besser zur korrekten Konfiguration von Windows (u.a. Trim-Pass und DIPM für minimalen Stromverbrauch der SSD)

Als dann alles inklusive der Updates installiert war, lief das System erheblich flüssiger als je zuvor. Kein "Hängen" mehr, alles flüssig wie bei einem großen Notebook. Selbst YouTube-Videos in HD720 werden noch ruckfrei in Vollansicht wiedergegeben, erst bei HD1080 ruckelt es. Und auch Aero kann jetzt eingeschaltet sein, man merkt dadurch keine Geschwindigkeitseinbußen mehr.

Die Windows-Systembewertung hat sich zwar nur minimal verändert, aber im Alltagsbetrieb ist es wie der Umstieg vom Diesel auf einen Turbo-Benziner.


Festplatte


SSD

Die Umrüstung kostete etwa 250 Euro. Billiger als ein neues *eventuell* leistungsfähigeres Netbook. Und im Ergebnis war diese Umrüstung perfekt. Jetzt endlich läuft der Kleine so, wie er das sollte.


This SSD rocks!

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